18. Newsletter "Eine Schule für Kobanê" - September 2018

Liebe Unterstützer*innen und Interessierte,
nach mehr als vier Jahren Engagement unsererseits und 1,5 Jahren Bauzeit ist es nun so weit:
das Schulhaus in Kobanê ist fertig gebaut! Trotz Blockade, trotz Bürgerkrieg und aller anderen widrigen Umstände steht sie. 600 Kinder werden die Schule in einem "Zweischichtbetrieb" besuchen, die Schulküche sorgt für die Versorgung und Mädchen und Jungen gehen gemeinsam in die selben Klassen, in denen alle Sprachen erlaubt sind! Für die Kinder in Westkurdistan / Nordsyrien ein großer Fortschritt im Vergleich zur Assad-Herrschaft.
Ganz fertig ist unsere Schule für Kobanê allerdings noch nicht: das Außengelände muss noch angelegt werden und kleinere Malerarbeiten stehen noch an. Deshalb sammeln wir auch noch bis Mitte Oktober Spenden für den Schulbau: um alle abschließenden Arbeiten und ausstehenden Rechnungen bezahlen zu können. Deshalb freut es mich ganz besonders, Euch alle / Sie alle zu der vermutlich letzten Bennefizveranstaltung für unsere Initiative einzuladen:
Am 23. September um 19.00 Uhr im Falstaff in Bremen. Es wird eine zauberhafte Lesung aus einem bisher wenig bekannten Teil der Erzählungen aus 1000 und einer Nacht geben: "Die kluge Schahrasad entführt in einen farbigen und multikulturellen Orient voller erotischer Abenteuer und böser Streiche. Lange vergessene und definitiv nicht jugendfreie (!) Geschichten aus Tausendundeiner Nacht, wiederentdeckt in einer uralten arabischen Handschrift und übersetzt von Claudia Ott." Mit: Petra-Janina Schultz, Martin Heckmann und Robert Levin. Musik: Marwan Jaro (Saz). Weitere Infos gibt es hier.
Der Krieg in Syrien steuert auf eine "letzte große Schlacht" um die Regionen Idlib und Afrîn zu. Absehbar ist, dass das Leid der zivilen Bevölkerung noch zunehmen wird, denn zur Unterdrückung durch dschihadistische und türkeitreue Terrorbanden werden noch die militärischen Auseinandersetzungen und Bomben hinzukommen. Und das die Regierung Assad weder Frieden noch Demokratie bringen wird, ist kein Geheimnis. Einmal mehr wird das Leid der Menschen die Bilder in den Medien prägen und ein Gefühl von Ohnmacht hinterlassen. Trotzdem können wir etwas tun: solidarisch sein mit den Menschen, die in Kobanê und anderen Städten bemüht sind, ein pluralistisches und vergleichbar demokratisches Gesellschaftsmodell aufzubauen. Der Bau der Schule ist konkreter Ausdruck dieser Solidarität und auch aus Kobanê erreicht un hierfür ein ganz herzliches Danke! Wir können aber auch solidarisch sein mit all jenen Menschen, die sich auf die Flucht begeben mussten. Durch den Einsatz für sichere Fluchtwege und durch die Unterstützung für Menschen, die es bis nach Europa geschafft haben.

Herzliche Grüße,
Ihr Matthias Hofmann