Die Initiative 'Eine Schule für Kobanè' veröffentlicht einen Newsletter, der im Umfang und Erscheinungszeitraum der Entwicklung in Kobanè angepasst ist.


Kobanè: Frei aber in Trümmern

(von Matthias Hofmann / Februar 2015)


Befreit aber in Trümmern...

Kobanè ist erfolgreich gegen den Angriff der Extremistenbanden des sogenannten 'IS' verteidigt worden. Der menschliche und materielle Verlust ist hoch: Die Bilder der zerstörten Häuser gingen um die Welt. Ebenso zu sehen waren die Fotos von vor Freude tanzenden Menschen. Verteidigt wurde nicht nur eine Stadt, die strategische Bedeutung in einem Bürgerkriegsland hat. Verteidigt wurde der demokratische Aufbruch in Nordsyrien. In Eigenregie haben sich die Menschen dieser Region, die sie Rojava nennen, auf einen vielversprechenden Gesellschaftsvertrag geeinigt. Die Menschenrechte gelten hier in vollem Umfang, nicht zuletzt das Recht auf freie Religionsausübung.

Der Preis, den die Menschen von Kobanè zahlen mussten, ist hoch. Viele haben alles verloren, die Stadt ist mindestens zur Hälfte zerstört. Jetzt geht es um erste Hilfsmaßnahmen und an die Vorbereitung des Wiederaufbaus.


Es fehlt ein Hilfskorridor...

Wasser, Lebensmittel und medizinische Nothilfe werden gespendet. Da der Winter dieses Jahr besonders kalt ist, werden auch wärmende Kleidung und beheizbare Notzelte benötigt. Politisch wird versucht, endlich die Öffnung der Grenze zur Türkei zu erreichen, damit über einen Hilfskorridor die Menschen in Kobanè versorgt werden können. Etwas 15.000 Zivilist_innen haben die Monate des Kampfes in der Stadt ausgeharrt, darunter auch zahlreiche Kinder. Dass dieser Hilfskorridor nicht eingerichtet wird ist ein Armutszeugnis für die politisch Verantwortlichen.

Die Volksverteidigungseinheiten bemühen sich nach Kräften, ebenso die Dörfer im Umland von Kobanè von Einheiten des 'IS' zu befreien. Das ist eine notwendige Bedingung für den Wiederaufbau, damit der Beschuss der Stadt und der Zufahrtsstraßen durch den 'IS' unterbunden wird.

„Kurden-Sprecher Idriss Nassan sagte, dass die Stadt nur Dank der Koordination mit der nordirakischen Peschmerga-Armee und der internationalen Koalition - die Luftangriffe auf die Dschihadisten fliegt - befreit werden konnte. Für die derzeit rund 15 000 Bewohner sei es im Moment aber noch unmöglich, ohne Hilfe über die Runden zu kommen. Es gebe weder Essen noch Kleidung oder Medikamente. Deswegen sei ein Versorgungskorridor nötig.“ (NZZ vom 31.01.2015)


Zehntausende hoffen auf Rückkehr nach Kobane...

Zehntausende Menschen, die aus Kobanè in die kurdischen Gebiete in der Türkei geflohen waren, drängen auf die Rückkehr in ihre Stadt. In den Flüchtlingslagern mangelt es an fast allem. Denn die türkische Regierung versorgt nur ausgewählte Flüchtlingsunterkünfte mit überwiegend arabischen Syrer_innen. Die kurdische Regionalverwaltung gibt gemeinsam mit der Bevölkerung ihr Bestes  trotz ihrer eigenen Armut - die Flüchtlinge mit dem Nötigsten zu versorgen. Es kann davon ausgegangen werden, dass in der kommenden Zeit die Menschen en masse nach Kobanè zurückkehren.


Wiederaufbaukomitee gebildet...

Die Selbstverwaltung von Kobanè hat ein Komitee gebildet, dass den Wiederaufbau vorbereiten soll. Gemeinsam mit Expert_innen ist ein Wiederaufbaukonzept im Entstehen.

Um einen Beitrag zu leisten, damit die Kinder nach den Monaten in den Flüchtlingslagern oder nach einer traumatisierenden Zeit in der umkämpften Stadt, bald wieder so etwas wie 'Normalität' in ihrem Alltag erfahren können, hat sich die Initiative 'Eine Schule für Kobanè' gegründet. Ziel ist es, den Akteur_innen in Kobanè soviel Unterstützung wie möglich zukommen zu lassen. Ideel, finanziell und bei Bedarf auch ganz konkret durch tatkräftige Mitarbeit beim Wiederaufbau einer Schule.

 

Eine Schule für Kobane...

Um dieses Ziel zu erreichen, braucht die Initiative 'Eine Schule für Kobanè' Unterstützung:

- Durch das Bekanntmachen der Initiative selbst (in sozialen Netzwerken, in persönlichen Gesprächen, in den Medien, …).

- Durch die Suche nach Menschen, die den Spendenaufruf unterzeichnen. Durch massenhaftes Unterzeichnen des Aufrufs kann deutlich werden, dass viele Menschen solidarisch sind mit der Bevölkerung von Kobanè.

- Durch Geldspenden.

- Durch die Mithilfe beim Gestalten und Drucken von Informationsmaterialien.

- Durch das Bereitstellen von Sachverstand und Ressourcen.

- Durch die konkrete Ansprache von Entscheidungsträger_innen, die Hilfsgelder beisteuern können.

- Durch Unterstützung bei der Vernetzung der Initiative.

- Durch die Vermittlung von Pressekontakten.

- Durch das Einbringen eigener Ideen.

- Durch das Weiterleiten dieses Textes.


Unterstützen Sie die Initiative 'Eine Schule für Kobanè', damit die Kinder in der symbolträchtigen Stadt bald wieder eine heile Schule haben.





Verfolgen Sie die Fortschritte dieses Vorhabens auf der Internetseite www.schule-kobane.jimdo.de

Unter dem Button 'news' der Homepage finden Sie ausgewählte, aktuelle Pressebeiträge zum Thema.

In wenigen Tagen wird die Website auch unter www.schule-kobane.de aufrufbar sein.

Haben Sie Fragen oder Anregungen? Auf der Homepage finden Sie eine Kontaktfunktion. Oder schreiben Sie an: schule-kobane@gmx.de