Grenze auf für Hilfslieferungen nach Kobanê!

Kampagnenende:

Am 8. April 2016 haben wir 12.740 Unterschriften im Auswärtigen Amt in Berlin übergeben! Unsere Forderung: Der Grenzübergang nach Kobanê soll für Hilfslieferungen geöffnet werden.

Nach Auskunft der Mitarbeiterin des Auswärtigen Amtes arbeitet die Bundesregierung seit langem an einer Grenzöffnung für humanitäre Hilfslieferungen. Hierzu würden intensive Gespräche mit der türkischen Regierung geführt. Diese Gespräche hätten zwar bisher noch keinen Erfolg gehabt, aber man sei optimistisch, bald eine Veränderung zu bewirken.

Für eine konkrete Lieferung von Schulmaterial durch unsere Initiative konnten wir keine besondere Unterstützung erreichen. Jetzt gilt es, das Thema 'Grenzöffnung' in der Öffentlichkeit zu halten. Für eine Hilfslieferung unsererseits nach Kobanê suchen wir jetzt nach kreativen Ideen, die Blockade zu überwinden.

Übergabe der Unterschriften am 08. April 2016

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Unsere Pressemitteilung zur Unterschriftenübergabe vom April 2016.
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Anfrage des Abgeordneten Ströbele zur Grenzöffnung:


Der türkischen Regierung kann man zusätzlich über ihren Botschafter in der BRD schreiben. Die Gesellschaft für bedrohte Völker hat ein Anschreiben vorformuliert, dass man hier aufrufen, unterzeichnen und absenden kann. Ein persönliches Schreiben, mit dem man auf die Situation aufmerksam macht ist ebeso wirksam.

 


Mit einem dringlichen Aufruf wenden sich 85 Organisationen der Zivilgesellschaft aus Syrien an die Welt: “Wir SyrerInnen können Gewalt, Diktatur und Extremismus nicht alleine beenden.” Planet Syrien heißt ihr Aufruf, denn sie fühlen sich manchmal allein gelassen, wie auf einem eigenen, abgelegenen Planeten. Und sie bitten die Welt um eine Antwort. Hier kann man unterzeichnen!


Auf der Plattform openPetition wurde (nicht von uns) eine weitere Petition gestartet, die einen humanitären Korridor nach Kobanê fordert. Unterschreiben kann man hier.


05.06.2015: Türkische Behörden lassen einen Hilfskonvoi für Kobanê beschlagnahmen. Pressemitteilung


29.05.2015: Interview mit Martin Glasenapp von medico international:


"ZEIT ONLINE: Es gibt Vorwürfe gegen die türkischen Behörden, Hilfslieferungen zu blockieren. Wie stellt sich das aus Ihrer Sicht dar?

Glasenapp: Die Vorwürfe sind insoweit berechtigt, weil alle Hindernisse beim Grenzverkehr allein politische Ursachen haben. Es gibt keinerlei militärische Gefahr mehr. Die Türkei ist aber äußerst restriktiv, wenn internationale Organisationen Hilfsgüter liefern wollen. Ich vermute, der Grund ist der kurdische Charakter der Stadt, und ihr Versuch so etwas wie eine gemeindeorientierte Föderation der drei mehrheitlich kurdisch besiedelten Gebiete in Syrien zu etablieren. Die Verwaltung von Kobani fordert daher zu Recht einen "humanitären Korridor" in die immer noch eingeschlossene Stadt, um den Wiederaufbau gewährleisten zu können.

ZEIT ONLINE: Was könnten die Europäer, was könnte die deutsche Bundesregierung tun?

Glasenapp: In erster Linie: die Türkei auffordern, einen geregelten Zugang für Hilfslieferungen freizugeben, damit die Bevölkerung sich selbst helfen kann. Es ist bezeichnend, dass andere türkische Grenzübergänge, die auf syrischer Seite in vom IS kontrollierte Regionen münden, geöffnet sind, während die kurdischen Enklaven in Syrien abgeschottet werden. Humanitäre Hilfe sollte allen Bevölkerungsgruppen in Syrien zugutekommen. Hier muss die deutsche Außenpolitik pluraler handeln, und nicht allein auf die kurdische Regionalverwaltung im Nordirak setzen, sondern auch die kurdischen Verwaltungsstrukturen in Syrien bei der Flüchtlingsversorgung unterstützen. ..."


Hintergrundinformationen:

Kobanê - ein vergessenes Symbol. Beitrag der Deutschen Welle vom 10.05.2015.

Geschlossene Grenze gefährdet Kobanês Gegenwart und Zukunft. Beitrag von Kurmenistan News 10.05.2015.

Turkey sends back Danish truck of aid for Kobanê. ANF-News vom 27.04.2015.

Die Befreiung von Kobanê. Auslandsjournal ZDF vom 15.02.2015.