schnelles vergessen

Vor zwei Monaten noch war die Verteidigung von Kobanè eines der zentralen Themen in der Öffentlichkeit. Die Ruinen der Stadt sind noch nicht einmal von den Sprengfallen bereinigt, die Leichen noch nicht alle geborgen und schon gerät Kobanè in Vergessenheit. Wo führt das hin, wenn Krieg und Gewalt alle Aufmerksamkeit bekommen, die leidende Zivilbevölkerung aber schon bald keine Schlagzeile mehr wert ist? Wer Aufmerksamkeit auf sich ziehen will, muss nur brutal genug auftreten. Wer eine friedliche Gesellschaft aufbauen möchte, wird kaum beachtet und wenig unterstützt.

Es scheint so zu sein, dass man sich in den wohlhabenden Ländern damit arangiert hat, immer erst bei der Eskalation einer Krise aufzuschreien, dass "da doch wer vorher schon mal etwas hätte tun sollen!". Mit dieser Haltung kann man alles so lassen, wie es ist. Das ist bequem. Bringt den Menschen in Not aber wenig bis nichts.

Wenn in Kobanè und darüber hinaus nur eine Trümmerlandschaft zurück bleiben würde, dann hätten die gewalttätigen Extremisten ihr Ziel erreicht und die Zivilgesellschaften der 'demokratischen' Länder versagt.

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